Steven Donziger / Australien
Stevens Hausarrest hatte am 25.April geendet. Er kann jedoch seine Verteidigungsarbeit für die Menschen von Ecuador, die von einer vorsätzlichen, großflächigen Ölverpestung im Amazonas betroffen sind und an Krebs sterben, nicht fortsetzen. Sein Reisepaß wurde ihm vor dem Hausarrest abgenommen und nun weigert sich das Gericht diesen zurückzugeben. Steven hat nur seine Pflicht als Anwalt getan und er braucht eine 100%ige Wiederherstellung seiner Rechte, was eine Löschung seiner Strafe, das Recht ins Ausland zu reisen um seine Klienten zu treffen und das Recht der Berufsausübung als Anwalt miteinschließt. Wie es derzeit aussieht ist er zum Bürger zweiter Klasse degradiert, darf nicht verreisen und auch nicht seinen Beruf ausüben. Es kann nicht sein, daß er für seinen Lebensunterhalt von Spenden abhängen würde. Die erste privat durchgeführte Strafverfolgung der Geschichte hat zur selbstgerechten Selbstjustiz des Ölkonzerns Chevron geführt und muß daher als illegitim und untragbar bezeichnet werden.
Gute Nachrichten aus Australien: Das klimaleugnende Kabinett um Scott Morrison ist bei Wahlen erst kürzlich abgewählt worden, hauptsächlich wegen seiner katastrophalen Klimapolitik. Das neue Kabinett unter Führung von Premier Anthony Albanese hat die Klimaziele des Landes auf 40% Reduktion bis 2030 angehoben. Klimaneutralität bis 2050 hatte das Land schon zuvor bei der COP26 versprochen, jedoch damals ohne irgendwelche Anzeichen diese einzuhalten. Hoffentlich wird es die neue Regierung auch besser bei der Einhaltung der Menschenrechte von jenen, die gegen Klimawandel und Umweltzerstörung protestieren, machen. Unter Scott Morrison hat die viktorianische Polizei friedliche Demonstranten mit Gummiknüppel auf den Kopf und in den Nacken geschlagen, was lebensgefährliche Verletzungen verursachen kann. Das war 2019 im Rahmen einer Bergbaukonferenz, wenn Amnesty International auch nicht explizit gesagt hat, daß es dabei wohl um die Adani Kohlemine ging (Wir haben berichtet).