Am Donnerstag hat das Oberwerwaltungsgericht Münster den Bau des Kohlekraftwerkes Datteln 4 wegen des Bebauungsplanes mit unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung für illegal erklärt. Das ist eine schallende Ohrfeige für Armin Laschet, der sich wiederholt öffentlich für das Kraftwerk stark gemacht hat. Wir haben zuvor schon eine Petition gegen Datteln 4 geteilt, weil ein neues Kohlekraftwerk den hart erkämpften Kohleausstieg konterkariert hätte und den Empfehlungen der Kohlekommission nicht gefolgt wäre. Wir haben für Sie auch eine Petition gegen das Abbaggern weiterer Dörfer für Kohle in Deutschland.
Doch das ist nicht alles: Campact schreibt uns, daß die Lobby-Truppe INSM in Deutschland ihre Anti-Klima-Hetze verbreiten kann, sachliche Richtigstellungen von Campact aber nicht gedruckt worden sind. Anzeigen der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft” wurden sogar in der FAZ abgedruckt. Die Zeit weigerte sich eine Campact-Anzeige auf ihre Webseite zu bringen. Lügen über die Klimaschutz-Pläne von Annalena Baerbock (Grüne) hat die ZEIT higegen schon veröffentlicht. Die Wahrheit über die Klimaschutz-Blockade von Armin Laschet (CDU) lehnt sie ab. Daß es mit der journalistischen Unabhängigkeit nicht weit hergeholt ist, zeigt unter anderem, daß sich fast alle Zeitungen in den USA geweigert haben, die gerichtliche Verfolgung von Steven Donziger, der die Ecuadorianer gegen die Ölvergiftung durch Chevron verteidigt hat, zu bringen. Das liegt u.a. daran daß ein wichtiger Anwalt, Gibson Dunn nicht nur für die New York Times arbeitet, sondern auch für Chevron.
Die Verhandlung eines globalen Ozeanabkommens zum Schutz von 30% der Meeresgebiete für die Erholung von wilden Meerestieren steht noch auf dem Spiel, wurde nun aber kürzlich durch Covid verzögert. Es wird notwendig sein, um unsere Ozeane als Nahrungsquelle trotz Überfischung zu retten und Tiere wie Meeresschildkröten zu bewahren. Unsere Ozeane produzieren die Hälfte des Sauerstoffs der Erde und sind das größte Reservoir an gespeichertem Kohlenstoff unseres Planeten und somit für den Klimaschutz unverzichtbar (siehe Greenpeace Aotearoa). Der Verlust einer Art wie von Haien kann dazu führen, daß andere Raubtiere zunehmen und uns dann weniger Fische zur Ernährung bleiben. Plastikmüll ist eines der kritischsten Probleme für unsere Ozeane. Tiere verwechseln Plastiksackerln mit Nahrung und der Great Pacific Garbage Patch ist viermal so groß wie Deutschland. Ein globaler Vertrag zur Eindämmung der Plastikverschmutzung wäre ein großer Schritt, da gerade in der EU geltende Vorschriften allein nur wenig bewirken können: Südafrika auffordern dem Vertrag beizutreten.
Unterzeichnen Sie die Europäische Bürgerinitiative zum Schutz unserer Bienen: Für die benötigte Million fehlen noch 300.000 Unterschriften. Da die jüngste Reform der GAP unzureichend war, ist dies umso mehr eine Chance. Wir hätten die Technologie, um den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren und Pestizide wie Glyphosat endgültig zu verbieten (Unkrautroboter, biologischer Pflanzenschutz, Fruchtfolge, Mischkulturen & mehr).
„Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik.” hat Armin Laschet (CDU) geantwortet, als ihn nach dem Jahrhunderthochwasser eine Reporterin gefragt hat, ob er nun seine Klimapolitik ändern wolle und zählt gleich als klimapolitische Erfolge seiner Partei auf, was ihm die Umweltschutzbewegung schwer abgerungen hat (Links auf heise.de). Als eine entsprechende Soforthilfe seitens der Politik anfangs nicht feststand, sammelten mehrere deutsche Bands sowie Metallica Spenden für die Flutopfer (SN). Den Spitzenkandidaten, sowohl Annalena Baerböck (Grüne) als auch Armin Laschet werden Verfehlungen vorgeworfen, nämlich eine Behübschung ihres Lebenslaufes und nicht korrekte Quellenangaben (das heißt abgeschrieben) in Armin Laschets Buch “die Aufsteigerrepublick”. Deutschland ist eine starke Führungsfigur gewohnt und so haben dies die Menschen übelgenommen. Man darf aber nicht vergessen, daß es letztlich die Partei ist, die Politik macht. Armin laschet, der Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen, dem Gebiet, in dem einige der am schlimmsten betroffenen Hochwasserregionen liegen, ist, würde selbst vielleicht auch gerne anders Politik machen, was seine ganz ersten Aussagen ja auch vermuten hätten lassen. Wir glauben: Wer nämlich kompromißlos für mehr Klimaschutz ist, der muß auch eine Partei wählen die, dies ebenfalls ist. Auf klimawahlcheck.org kann man die Positionen der Parteien einsehen und so wollen weder CDU/CSU einen früheren Kohleausstieg als das viel zu späte 2038, noch ist die SPD davon begeistert. Für Strom nur aus Erneuerbaren und auch für 25% Ökolandbau können sich beide Parteien nicht erwärmen. Will man aber dem Klimawandel Einhalt gebieten, so müssen die Emissionen irgendwann und das besser früher als späte auf Null, sonst geht es damit immer weiter. Fragestellung zu Cum-Ex an Olaf Scholz: „Es ist mir unbegreiflich, daß Sie mehrere offizielle Einzelgespräche in Ihrem Büro, in denen es um viele viele Millionen Euro ging, nicht in Erinnerung haben. Lügen Sie uns an?” (auf abgeordnetenwatch.de), bis jetzt ohne Antwort.
Ein lang ersehnter Traum wird gerade Realität: Jätroboter, die Unkräuter automatisch erkennen und mit einem Laser vernichten. Einige dieser Roboter verwenden immer noch Pestizide, reduzieren ihren Einsatz jedoch um 90%. Einige Schädlinge wie Blattläuse können nicht anders behandelt werden. Solche Roboter haben die Größe eines Autos und sind bereits erfolgreich im Einsatz.
In den USA hat die EPA (Umweltschutzbehörde) den Einsatz von Chlorpyrifos, einem Pestizid, das bei Kindern zu Lernbehinderungen, IQ-Verlust und zu Entwicklungsverzögerungen führt, was Nahrungsmittel betrifft, verboten. Andere Anwendungen wie gegen Mücken oder auf Golfplätzen sind weiterhin erlaubt. Tatsächlich sollten auch andere verwandte Chemikalien der Organophosphat-Gruppe verboten werden. In der EU ist Chlorpyrifos seit längerem verboten.
Moritz Koch und sein Team haben an der Universität Tübingen in Deutschland Blaualgen dazu gebracht so viel PHB (Polyhydroxybutyrat) zu bilden, daß dieses 80% der Gesamtmasse der Zelle ausmacht. PHB hat ähnliche Eigenschaften wie Polypropylen, ist aber biologisch abbaubar und wird von den Cyanobakterien wahrscheinlich als Energiespeicher verwendet. Erdölbasierte Kunststoffe bauen sich hingegen sehr sehr lange nicht ab und sind ein großes Problem, weil sie Meere, Böden und Trinkwasser verseuchen. Mit den neuen Forschungsergebnissen könnte PHB im großen Stile hergestellt werden und erdölbasiertes Verpackungsmaterial ersetzen. Kunststoffe aus Bakterien sind schon lange bekannt, doch sind diese nicht klimaneutral wenn sie als Rohstoff Zucker oder Fette statt CO2 benötigen. Bakterienkunstoff kommt auf 5€ pro Kilogramm, fossiler Kunststoff auf 2€ pro Kilogramm (SN 2021-07-23).
Herkömmliches Polyester läßt sich durch ein Enzym aus Rindermägen zersetzten, wie man in Tulln an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Österreich herausgefunden hat (SN 2021-08-04). Das könnte ein weiterer Lösungsansatz für die Plastik-Umweltkrise sein. Während man in Europa nach Lösungen sucht, überlegt sich Adani Enterprises in Indien, wie sie noch mehr verschmutzen können: Petition gegen Plastik aus Kohle, das weltweit schmutzigste Plastik. Wenn sie so viel Kohle nicht verbrennen können, dann wollen sie eben Plastik daraus machen.
In der EU sind, wie 2018 beschlossen, seit Anfang Juli 2021 die meisten Produkte aus Einwegplastik verboten. Daß jetzt biologisch abbaubare Stoffe aus Bagasse (Zuckerrohr), Weizenfasern, Bambusfasern oder Palmblatt im Einsatz sind, ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Ein schwerer Schlag ist jedoch daß für Plastik giftige Zustzstoffe bis ins Detail reglementiert sind, während für Ersatzstoffe nur ein schwammiges Rahmenwerk gilt (SN 2021-08-07). So werden etwa die besonders zu ächtenden PFAS (perfluorierte Alkylsubstanzen) dafür eingesetzt um diese Stoffe wasserabweisend zu machen. PFAS sind extrem gesundheitsschädlich, nicht biologisch abbaubar und reichern sich von der Arktis bis hin zu Nabelschnurblut an. Weiters eingestetzt werden potenziell krebserregende Chlorpropanole. In Stoffen aus Palmblättern wurden hohe Pestizidkonzentrationen gemessen. Dem Konsumenten bleibt, bis es eine tragfähige Nachfolgeregelung gibt, nur ganz auf Fast-Food und Essens-Lieferservices zu verzichten. Das würde auch riesige Müllberge einsparen. Selbst Aluminium ist, wenn es denn vom Körper aufgenommen wird, überaus schädlich, ganz abgesehen von der Rotschlamm-Umwelt-Sauerei.