Das Cradle to Cradle Prinzip

Cradle to Cradle ist ein völlig neues Konzept bei dem alle Ausgangsstoffe, die in ein Produkte eingehen, zu 100% wiederverwertet werden und dadurch wie in der Natur in Kreisläufen geführt werden können. Das steht im Gegensatz zu unserer bisher linearen Abfallwirtschaft, bei der nur ein Teil eines fertigen Produkts wiederverwertbar ist und viele Materialien nur in einem qualitativ weniger hochwertigen Produkt weiterverarbeitet werden können. C2C erfordert es Produkte von Grund auf neu zu designen, da schon bei der Herstellung an die spätere Wiedergewinnung von Rohstoffen und an weiter verwertbare Teilen gedacht werden muß.

Klimawandel und das zur Neige gehen der Ölreserven sind nicht die einzigen Probleme unseres Jahrhunderts. Auch andere Rohstoffe werden in absehbarer Zeit zur Neige gehen, wobei ein Umdenken bereits vorher einsetzen muß. Speziell Elektronikgeräte erfordern viele seltene Substanzen. Die meisten konventionell hergestellten Produkte enthalten zudem hochgiftige Substanzen, die etwa Unfruchtbarkeit, Krebs und andere schlimme Erkrankungen verursachen können. Dies gilt nicht nur für verschiedene Zusatzstoffe von Kunststoff wie dies der Film Plastic World bereits eindrucksvoll an die Öffentlichkeit gebracht hat sondern etwa auch für die Textilindustrie. Auch Flammschutzmittel wie bei der Bromierung von Elektronikgeräten verwendet reichern sich bereits nachweisbar in der globalen marinen Nahrungskette an. C2C-Produkte dürfen keine solchen Giftstoffe enthalten, da sich diese bei der erneuten Wiederverwendung sonst immer weiter anreichern würden. Bisherige Öko-Zertifizierungen geben leider nur an, daß bestimmte bekanntermaßen problematische Stoffe nicht enthalten sein dürfen, nicht aber daß die entsprechenden Produkte tatsächlich unbedenklich sind.

Wenn diese Ideen auch nicht grundlegend neu sind, so ist es doch die 100%ige Konsequenz mit der sie in einem echten C2C-Produkt realisiert sind. Das ist erstaunlicherweise schon heute in vielen Produkten ohne große Qualitätsverluste möglich, nur wird dies nicht umgesetzt. Airbus verzichtet z.B. in seinen Innensitzen auf schädliche Brom-Flammschutzmittel und hat dabei einen mindestens gleich guten Ersatz. Das hat zudem den Vorteil, daß es keine schädlichen Ausdünstungen gibt sondern im Gegenteil die Luft eher gereinigt wird. In den folgenden Artikeln finden sich noch mehr Beispiele für C2C-Produkte. Ein konsequentes Umsetzen von C2C würde uns außerdem von Rohstoffimporten und damit verbundenen Konflikten befreien. Dann könnten wir wieder ohne Gewissensbisse nach Herzenslust konsumieren und würden dabei nicht einmal die Umwelt schädigen.